Die Sauterelles Story
Die SAUTERELLES sind jetzt eine richtige «Beat-Band»
Am 1.Juni 1965 spielen Les Sauterelles im «Bagatelle» in Zürich. Fast jeden Nachmittag wird geprobt. Freddy hat eine ganze Menge Songs mitgebracht, die er alleine singen kann. Toni übt die Solis und so kann man jeden Abend ein bis zwei neue Songs im Programm hören. Endlich sind sie auch optisch eine richtige Beat-Band, so wie ihre grossen Vorbilder!
Man kann sich das heute kaum mehr vorstellen: Les Sauterelles spielen über drei Monate hintereinander beinahe jeden Tag in diversen Lokalen in Zürich. Den ganzen Juni im «Bagatelle», im Juli im «International» und im «Pony», im August im «Hirschen» und anschliessend noch im «Allotria».
Der Arzt diagnostiziert bei Drummer Jürg Stocker einen Lungenschatten und «brummt» ihm zwei Monate Sanatorium auf. Aushilfe leistet im August Peter Steffen, der ja 1964 schon mal bei den Sauterelles die Stöcke geschwungen hat. So kommt es, dass Peter bei der Aufnahme-Session für die Single «Honkong / Forget it all» mitspielt. Aufnahmen im «Studio» von Hans Wettler, im Salmen in Schlieren.
Am Auftritt im Vorprogramm von Cliff Richard & The Shadows im Hallenstadion Zürich darf Jürg trommeln. Er bekommt vom Arzt einen Sonderurlaub. Peter ist leider im September bereits wieder anderweitig verpflichtet. Ein weiterer Ersatz-Drummer, Mandi Trappletti, geht mit den Sauterelles auf die Tournee mit den Briten «Casey Jones and The Governors».
Die Sauterelles haben sich inzwischen, absolut friedlich, von ihrem Manager Hansruedi Jaggi getrennt. Neuer Mann «am Terminkalender» ist jetzt Freddy Burger, ein Hochbauzeichner aus Zürich.
Die erste Schallplatte
Am 15. September wird die erste Schallplatte der Sauterelles veröffentlicht. Sie spielen live im Globus-Provisorium bei der Bahnhofbrücke. Die Erstauflage ist in einer halben Stunde ausverkauft. «Hongkong» ist die erste Beat-Platte an der Spitze der Schweizer Hit-Liste!
Am 1. Oktober geht’s wieder ins Studio, aber dieses Mal wird auf der Bühne des Salmen Schlieren live gespielt. Zusammen mit der Zürcher Gruppe «The Counts» und «The Dynamites» aus Basel wird das Album «SWISS BEAT - live» eingespielt. Am «Studer Revox» sitzt wieder Ton-Engineer Hans Wettler.
Jürg Stocker ist unterdessen seinen Lungenschatten losgeworden und stösst wieder zur Truppe. Anfang November geht’s ins Studio «Vox» nach Genf, wo durch Ton-Engineer Paul Delisle die Single «I’m A Prisoner / Tonight Pretty Baby» eingespielt wird. Toni hat Grippe und ist hoffnungslos und unüberhörbar «verschnupft».
Am 15. November erscheint eine Probenummer von POP mit Toni auf dem Front Cover, darin zufälligerweise ein Artikel über die «Counts» mit Düde Dürst an den Drums.
Freddy Mangili muss unfreiwillig 3 Monate «Urlaub» nehmen. Heinz Ernst hilft aus.
Die Sauterelles spielen im Dezember für die Heilsarmee neben der «Topfkollekte». Die Bilder gehen um die ganze Welt. Am selben Abend wird Toni nach einem Konzert wegen seinen langen Haaren zusammengeschlagen. Eine Zwangspause ist die Folge.